Als Claudia und ich vor ein paar Wochen die Gratüberschreitung vom Mitterzaiger zum Rietzer Grießkogel machten, faszinierte mich bereits der scharfe Grat vom Mitterzaiger Richtung Süden zum Hochalter. Gerhard war für dieses Projekt schnell überredet und obwohl eigentlich Föhnsturm vorhergesagt wurde starteten wir Richtung Kühtai.

Unser ursprünglicher Plan war mit dem Sessellift bis kurz unter den Hochalter zufahren, die letzten Höhenmeter zum Gipfel aufzusteigen  um dann über den Grat hinüber zum Mitterzaiger zu balancieren. Als wir aber schließlich kurz unterhalb vom Hochalter ankamen und die tolle Abfahrtsgelegenheit hinunter Richtung Klammbach sahen wurde unser Plan kurzerhand geändert. So kamen wir zum Genuss einer herrlichen Pulverschnee-Abfahrt bis zum Skitouren-Highway der zum Rietzer Grießkogel führt.

Es folgte der klassische Aufstieg zum Kreuzjoch, wo wir unsere Ski schließlich auf die Rucksäcke packten. Weiter ging’s über den Mitterzaiger Gipfel und anfangs noch gemütlich über den Grat Richtung Hochalter. Schon bald wurde der Grat aber immer ausgesetzter und stark überwechtet. Immer wieder gilt es Kletterstellen im 2. bis 3. Schwierigkeitsgrat zu überwinden, weshalb wir dann doch recht froh um das mitgebrachte Seil waren. So konnten sich Gerhard und ich am „laufenden Seil“ relativ zügig fortbewegen. Abrupt gestoppt wurde unser Weiterkommen schließlich an einem exponierten Felskopf, von dem wir uns abseilen mussten.

Nach ca. 2 Stunden kamen wir am Hochalter an und waren nach dem vielen (teilweise hüfttiefen) Schneegewühle froh über die präparierte Piste zurück zum Auto.

Gerhard war diesmal schneller mit seiner Website: Einen tollen Artikel aus seiner Sichtweise gibt’s hier: www.freiraumberg.at

Infos für Wiederholer:

  • Die Felsqualität ist meist sehr gut.
  • Gerhard kletterte alles mit Steigeisen, geht aber auch ohne.
  • Die Kletterpassagen sind kurz, aber z.T. exponiert. Seilsicherung ist sicher kein Nachteil – mobile Sicherungsmittel könnte man zwar verwenden ist aber nicht unbedingt nötig.
  • Vorsicht vor den Wechten!!!
  • Reepschnur und Messer für etwaige Abseilmanöver mitnehmen.
  • Der Mittelteil vom Grat ist am schwierigsten.
  • Es gibt manchmal Fluchtmöglichkeiten durch Rinnen Richtung Osten. Diese sind aber sehr steil (Lawinengefahr) und erfordern ganz oben evtl. Abseilen.

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