Archiv für die Kategorie „Bergführen“

Am Montag war der höchste Berg Österreichs fest in Axamer Hand: Ich führte Christian, Roland und Martin über den Normalweg zum Gipfel, während Florian Falkner und Andreas Baumgartner den Stüdlgrat in beeindruckender Geschwindigkeit abhaken konnten.
Schließlich standen wir alle gemeinsam am wohl bekanntesten Gipfelkreuz und freuten uns über den ersten richtig schönen Tag nach dieser langen Schlechtwetter-Periode!

Die letzte Woche durfte ich wieder als Ausbildner im Ausbildungszentrum (ABZ) der Bergrettung Tirol im Jamtal verbringen. Der Winterkurs ist der erste Teil der Ausbildung zum Bergretter nach erfolgreich absolvierter Aufnahmeprüfung. Schwerpunkt dieser Schulungswoche ist natürlich die Schnee- und Lawinenausbildung, aber daneben stehen auch zahlreiche Seiltechniken am straffen Kursplan.

Andi, Daniel, Roman, Stefan und Wolfgang waren immer top motiviert und so konnten wir bei stets strahlendem Sonnenschein tolle Skitouren unternehmen. Neben den Gipfeln der Vorderen- (3178m) und Hinteren Jamspitze (3156m), sowie der Gamsspitze (3114m) war die Spaltenbergungs-Übung an einem gewaltigen Windkolk eines der Highlights der Woche.

Für einen (angehenden) Bergführer gibt es wohl nichts Schöneres, als eine motivierte Gruppe, welche schon eine große Portion Eigenkönnen mitbringt! Dieser Umstand macht die Arbeit im Ausbildungsteam der Bergrettung Tirol zu etwas ganz Besonderen.

Vom 19. bis zum 26. Juni fand der erste Sommerkurs im Ausbildungszentrum (ABZ) Jamtal am Programm, nach dessen erfolgreicher Absolvierung die Ausbildung zum Bergretter abgeschlossen ist. Insgesamt 17 Anwärter nahmen am Kurs Teil. Christian und Stefan von der Ortsstelle Innerpitztal, sowie Simon von der Ortsstelle Jenbach kamen in meine Gruppe.

Das Wetter zeigte sich von Samstag bis Dienstag von seiner übelsten Seite: Über 30 Zentimeter Neuschnee und dementsprechende Temperaturen. Trotzdem blieb meine Gruppe immer topmotiviert und so nutzten wir die Zeit für Übungen mit dem Zweibein und trainierten den richtigen Seilschaftsablauf, in der Hoffnung, dass wir bei besserem Wetter doch noch die eine oder andere Berg- bzw. Klettertour machen können.

Am Dienstag war das Wetter dann zwar nicht wirklich besser, aber wir stapften trotzdem bei praktisch Null Sicht in Richtung Totenfeld. Die Steilstufe des Gletschers war zwar leider größtenteils mit fast einem halben Meter Neuschnee bedeckt, doch mit verkürztem Seil gingen sich dann doch 3 Seillängen im Blankeis aus. Anschließend schulten wir unseren Orientierungssinn beim Weitermarsch durch den Nebel zum Gipfel der Haagspitze (3029m).

Am nächsten Tag kam das erste Mal die Sonne zum Vorschein. Wir packten unsere Rucksäcke und gingen hinauf zum Alpinen Klettergarten an der Südwestseite der Gamsspitze. Der Schnee auf den Felsbändern sorgte für Westalpen-Feeling und in zwei Seilschaften kletterten wir großteils mit mobilen Sicherungsmittel durch besten Silvretta-Fels.

Ein weiterer Höhepunkt für die Teilnehmer war der Hubschrauberflug am Tau und auch das Wetter hielt bis zum Kursende am Samstag durch. Am Freitag-Nachmittag legten alle Anwärter eine positive Prüfung in Seiltechnik und Erster Hilfe ab, was bedeutet, dass es in Tirol seit heute 17 neue Bergretter gibt! Ich gratuliere allen Teilnehmern und vor Allem Christian, Stefan und Simon ganz herzlich und bedanke mich für die tolle Mitarbeit!

PS: Für meinen letzten Bergführer Kurs in Chamonix kommende Woche wünsche ich mir, dass wir auch die weiße Flagge hießen können!!!

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