Seit dem letzten Winter wollte ich unbedingt auf einen der schönsten Gipfel der Kalkkögel klettern: den N-Turm. Von der Kemater Alm starteten wir den langen Zustieg via Adolf Pichler Hütte – AK-Scharte und Gsaller-Steig. Am Gsaller-Steig geht man noch am Fuß des N-Turms vorbei bevor man über die Schotterreiße hinauf zur N-Turm Scharte zwischen N-Turm und Steingrubenwand geht. Der Routenverlauf ist ab hier komplett einsehbar (siehe Foto).

SL1: Über eine kurze Steilstufe am Einstieg quert man über schuttbedeckte Bänder bis an den Beginn eines markanten Kamins. Hier lässt sich an Friends ein perfekter Standplatz basteln.

SL2: Es geht durch das Risssystem im breiten Kamin hinauf bis auf die Gratschulter (1 Normalhaken ganz oben, aber viele gute Möglichkeiten für Friends und Klemmblock-Schlingen). Am Grat angekommen quert man auf dem Band nach rechts bis zum Beginn des eigentlichen Millerrisses. Der Standplatz  besteht aus einem Normalhaken, einem Klemmblock und einem festsitzenden Friend. Drei Meter rechts oberhalb gäbe es einen zweiten Standplatz an 2 Normalhaken – ist aber Steinschlag-Technisch kein großer Vorteil. Mit einer Reepschnur bauten wir diesen alternativen Stand zu einem Abseilstand aus.

SL3: Zuerst rechts außerhalb vom Riss und dann zur Schlüsselstelle an einem kleinen Überhang des Risses (Normalhaken, Knotenschlinge und perfekte Möglichkeit für einen Friend). Nach diesem Aufschwung (V) kann man entweder dem Risskamin folgen (ein Normalhaken, etwas brüchig) oder die Stelle links umgehen (wahrscheinlich schöner).

Abstieg: Wir seilten uns über die Route bzw. von oben gesehen etwas links davon ab. Dazu den Gipfel-Standplatz (2 Normalhaken mit Seilstück) des Normalwegs und den alternativen Standplatz am Beginn der dritten Seillänge nutzen. Beim Abziehen auf Steinschlag achten – ein größerer Block zerstörte eines unserer Halbseile…

Resüme: Die Felsqualität ist für Kalkkögelverhältnisse recht gut und die beiden oberen Seillängen bieten wirklich schöne und interessante Kletterpassagen.

 

Claudia und ich entschlossen uns über den Gsaller-Steig weiter bis zur Hochtennspitze zu gehen. Vom Hochtennboden stiegen wir weglos ab zum Papstkreuz und von dort auf dem markierten Steig zur Kemater Alm.

Rettet die Kalkkögel!

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