Gerade erst aus Peru zurückgekehrt, stand ich eine Woche später schon wieder auf einem Gletscher – diesmal im Jamtal im Rahmen eines Sommer-Grundkurses der Bergrettungsausbildung. Dass die Teilnehmer in meiner Gruppe top motiviert ins Ausbildungszentrum gekommen sind zeigte sich bereits zu Kursbeginn bei der Materialkontrolle. Nach einem ersten Tourentag an dem wir nach der Eisausbildung am Totenfeld Ferner auch noch auf die spektakuläre kleine Totennadel kletterten, brachen wir am nächsten Tag in Richtung Gamshorn auf. Im linken Teil der Westwand gibt es ein auffälliges Risssystem. Unser Ziel war es durch diese Schwachstelle der Wand zu klettern – und zwar als Erste! Nach zwei Seillängen in einer schönen Verschneidung erreichten wir das Risssystem, welches sich nun aus der Nähe aber als Kamin entpuppte durch den leider gar nicht wenig Wasser plätscherte. So änderten wir unseren Plan und folgten weiter rechts einer nicht weniger logischen Linie durch eine Verschneidung. In dieser Seillänge liegt die Schlüsselstelle, an der ich einen Normalhaken schlug. Nach insgesamt 4 Seillängen (besser wäre die Route aber in 6 Längen zu klettern) erreichten wir den Westgrat und somit Gehgelände. Am Gipfel einigten sich die Mitglieder meiner Gruppe auch schnell auf einen Routennahmen: Durst ist Schwäche!

Info für Wiederholer:
In der gesamten Route stecken nur 2 Normalhaken, 3 Seilschlingen und ein Friend, der nicht mehr zu retten war… Dementsprechend sind genügend mobile Sicherungsmittel mitzubringen!

TOPO gibt’s hier! [PDF – 2,87 MB]

Kommentieren

Sie müssen angemeldet sein, um kommentieren zu können.

Archiv