Archiv für die Kategorie „Alpinklettern“

Anfang April gehen die meisten noch Skitour – Roger, Lucky und ich hatten heute aber andere Pläne. Während sich auf der gegenüber liegenden Marmolada noch zahlreiche Skifahrer tummelten, genossen wir eine noch nie dagewesene Ruhe an der Ciavazes Südwand. Nur in der Rampenführe waren noch zwei andere Seilschaften am Werken, aber die sonst so überlaufene Micheluzzi gehörte uns ganz alleine.

Über diesen Klassiker braucht man eigentlich nicht viel schreiben, außer, dass wir drei jede Menge Spaß hatten und dank mehrerer zusammengehängter Seillänge recht schnell am Gamsband standen.

Danke für den coolen Saisonstart Jungs!

Tipp: Den berühmt berüchtigten Quergang kann man mit 60 Meter Seilen perfekt in 2 Seillängen machen! Dabei vom 4. Stand (Topo von Bergsteigen.com) an der Abzweigung der Buhlvariante vorbeiklettern und erst am 6. Standplatz des Topos wieder Stand machen. Jetzt kommt die entscheidende Stelle: Hier nicht wie im Topo eingezeichnet stetig nach rechts oben klettern, sondern auf gleichbleibender Höhe nach rechts queren. Es finden sich ein oder zwei Sanduhren und gleich viele Cam-Placements. Somit hat man den großen Vorteil nicht abklettern zu müssen und man erreicht nach 60 Meter den Stand am Ende des Querganges.

Claudia und ich suchten uns heute eine neumodische Route gleich neben dem Rampenweg an der Piz Ciavazes Südwand aus. In 8 Seillängen führt die „Via le moto dal Sella“ durch die steilen Wände links neben der beliebten Nachbarroute. Die Absicherung mit Bohrhaken ist gerade noch ausreichend, aber manchmal sind die Abstände doch ganz schön weit! Ab und zu freut man sich doch über die mitgebrachten Friends.

Die Schlüsselstelle kann relativ problemlos A0 geklettert werden, aber 6b sollte man recht solide beherrschen damit die Route Spaß macht.

Resüme: absolut lohnende Alternative zu den berühmten Klassikern an der Wand.

Irgendwie ist die Risskletterei in den Alpen (so gut wie) nie mit der in den amerikanischen Top-Spots vergleichbar. Meist kann sich der routinierte Kalk-Kletterer doch an kleinen Leisten neben dem perfekten Handriss höher kämpfen und entflieht so jeglicher Chance richtiges Jamming zu lernen.

Dann aber fuhren wir nach Cadarese… und dort gibt es tatsächlich Routen die sich nicht vor einem Vergleich mit so mancher Yosemite-Linie schämen zu brauchen. „Alles clean“ ist die Devise und deshalb braucht es auch eine ordentliche Auswahl an Friends.

Fazit: ein echtes Muss für jeden Yosemite-Aspiranten!

Tipps:

  • 3 bis 5 komplette Sets Cams sind empfehlenswert!
  • Gute Tape-Handschuhe basteln.
  • Alles weitere auf: http://www.klettern.de/

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