Archiv für die Kategorie „Sportklettern“

Rhyolith? Quarzporphyr? Egal – hauptsache super Fels der wie zum Klettern geschaffen ist.

Die Gorges du Blavet ist eine kleine Schlucht 30 km westlich von Cannes und 10 km nördlich von Frèjus: Download KML.

Der rote, grobkörnige Fels ähnelt in seinen Klettereigenschaften am ehesten dem Sandstein der Red Rocks bei Las Vegas. Dank der Exposition des Hauptsektors lässt es sich am Nachmittag auch im Hochsommer einigermaßen aushalten, ein paar richtig schwierige Linien befinden sich zudem in einer großen Halbhöhle die von den brennenden Sonnenstrahlen verschont bleibt. Ab und zu sorgen Übungen des nahegelegenen Militärstützpunktes für unerwartete Abwechslung, zum Beispiel wenn ein Kampfhubschrauber im Tiefflug durch die Schlucht rauscht oder sich schwer bewaffnete Soldaten über einen Überhang abseilen…

Unsere klettertechnischen Highlights in der Schlucht waren eine cooler Riss am großen Bergsturzblock vor der Hauptwand und die Route „Pètomania“ an eben dieser. Pètomania gehört zum Besten das ich je geklettert bin: in 4 Seillängen folgt man einer absolut logischen Linie, wobei vor allem die überhängende und sehr exponierte dritte Seillänge (6c) einfach unglaublich schön ist. Das viele Hand- und Fistjam-Training im Keller hat sich endlich bezahlt gemacht!

Tipps und Tricks:

  • Ein paar Topos finden sich im Führer „Mistral 2 – südfrankreich ost“ Seite 243.
  • Nahe der Kehre der Straße D47 gibt es zwei Parkplätze – es finden sich auch keine Spuren von geknackten Autos.
  • Direkt bei der Kehre zieht ein grober Schotterweg zu einem alten kleinen Steinbruch hinein. Von dort über Steigspuren und dann über Eisenklammern hinunter in die Schlucht.
  • Absicherung: Die allermeisten Routen sind super eingebohrt, in der Pètomania stecken zusätzlich Normalhaken und man könnte auch noch Friends unterbringen.
  • Felsqualität: Meistens sehr gut, ab und zu heißt es aber aufpassen.

Claudia und ich entflohen heute dem schwül-heißen Wetter und fuhren mit der Seilbahn zum Elfer hinauf. Bald nach dem Einstieg in den Nordwand-Klettersteig zieht rechts die kompakte NW-Wand des Südwestturms empor. Von den Erstbegehern noch weitgehend klassisch abgesichert, ist die Route heute vollständig mit Bohrhaken eingerichtet. Die Schlüsselstellen sind der Quergang in der 2. und die steile Wandstelle in der 4. Seillänge. Die Felsqualität ist ausgezeichnet, nicht nur für brennermesozoische/kalkkögelige Verhältnisse. Ein absolut lohnendes Ziel für heiße Sommertage!

5 (kurze) Seillängen: V, V+ (Quergang), V (Quergang), VI, IV+

Tipps und Tricks:

  • Topo gibt’s im Kletterführer von Andreas Orgler.
  • 50m Einfachseil, Standplatzschlingen, ca. 12 Express sind ausreichend.
  • Abstieg: Vom Turm nach Süden über Klettersteig absteigen. Entweder über N-Wand Klettersteig oder über Normalweg zurück zum 11er Haus.

 

Was macht man bei wolkenlosem Wetter und 34°C im Schatten? Richtig – man schiebt sein Mountainbike durchs Halltal hinauf zu den Herrenhäusern und genießt dann die stehende Hitze zwischen den Latschen am Weiterweg zum Lafatscherjoch. Übersteht man diese ca. 3 stündige Tortur wird man in der Route 6×7=8 von Stöhr und Scherer in der kühlen Lafatscher Nordwand mit beeindruckender Kletterei entschädigt. Die Felsqualität ist fast durchgehend ausgezeichnet, die Steilheit und Kontinuität der Schwierigkeiten sind es auch. Alle Seillängen bewegen sich im 7. Schwierigkeitsgrad, wobei die Absicherung mit Bohrhaken den Schwierigkeiten entspricht. Gerade in der ersten Seillänge sind aber zwischen den längeren Abständen gute Nerven gefragt. Selbige fehlten mir heute, weshalb ich Martin das scharfe Ende des Seiles reichte und eine tolle Führungstour genoss.

Tipps und Tricks:

  • Topo auf der Seite des Kletterzentrums Tivoli downloaden
  • Den beschriebenen Zustieg über den Vorbau nehmen – nicht ganz ungefährliche KLetterei im 2er Schutt, aber dennoch schnell und einfach zu finden.
  • Evtl. Cams bis Black Diamond #1 (rot) mitnhemen. Letzteren konnte Martin ganz gut unterbringen.
  • Abstieg: 3x Abseilen mit 60m Halbseilen – (6.,4.,2. Stand) Es sind alle Standplätze perfekt eingerichtet
  • So weit wie möglich Mountainbike durchs Halltal mitnehmen.

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