Archiv für die Kategorie „Bergführen“

Im Rahmen des Programm Leonardo da Vinci der Europäischen Kommission verbringen 6 Bergretter aus Polen zwei Wochen im Ausbildungszentrum der Bergrettung Tirol. Ich durfte die Bergrettungskollegen der Grupa Podhalanska zwei Tage lang in unsere Bergrettunstechniken einweisen und konnte im Gegenzug selber die eine oder andere Methode von ihnen abschauen.

Das Wetter war uns nicht immer wohlgesonnen, aber wir machten dennoch das Beste daraus:

  • Mittwoch: Vormittag Eisklettern am Eisturm der Jamtalhütte; Nachmittag (Nebel)Skitour Grenzeckkopf.
  • Donnerstag: Vormittag nochmals am Eisturm: Standplatzbau und Sicherungstechniken; Nachmittag Skitour Hintere Jamspitze.

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Gerade erst aus Peru zurückgekehrt, stand ich eine Woche später schon wieder auf einem Gletscher – diesmal im Jamtal im Rahmen eines Sommer-Grundkurses der Bergrettungsausbildung. Dass die Teilnehmer in meiner Gruppe top motiviert ins Ausbildungszentrum gekommen sind zeigte sich bereits zu Kursbeginn bei der Materialkontrolle. Nach einem ersten Tourentag an dem wir nach der Eisausbildung am Totenfeld Ferner auch noch auf die spektakuläre kleine Totennadel kletterten, brachen wir am nächsten Tag in Richtung Gamshorn auf. Im linken Teil der Westwand gibt es ein auffälliges Risssystem. Unser Ziel war es durch diese Schwachstelle der Wand zu klettern – und zwar als Erste! Nach zwei Seillängen in einer schönen Verschneidung erreichten wir das Risssystem, welches sich nun aus der Nähe aber als Kamin entpuppte durch den leider gar nicht wenig Wasser plätscherte. So änderten wir unseren Plan und folgten weiter rechts einer nicht weniger logischen Linie durch eine Verschneidung. In dieser Seillänge liegt die Schlüsselstelle, an der ich einen Normalhaken schlug. Nach insgesamt 4 Seillängen (besser wäre die Route aber in 6 Längen zu klettern) erreichten wir den Westgrat und somit Gehgelände. Am Gipfel einigten sich die Mitglieder meiner Gruppe auch schnell auf einen Routennahmen: Durst ist Schwäche!

Info für Wiederholer:
In der gesamten Route stecken nur 2 Normalhaken, 3 Seilschlingen und ein Friend, der nicht mehr zu retten war… Dementsprechend sind genügend mobile Sicherungsmittel mitzubringen!

TOPO gibt’s hier! [PDF – 2,87 MB]

Obwohl das Wetter in der ersten Kurshälfte alles andere als sommerlich war verbrachten wir eine unvergessliche Woche im Jamtal. Mit Babsi, Stephan, Martin, Charly und Matthias hatte ich eine wirklich überdurchschnittlich starke Gruppe und deshalb konnten wir anspruchsvolle Touren absolut reibungslos abhaken! Die Highlights waren die Begehung der sogenannten „Spinne“, einer Eisflanke die zum Oberen Augstenferner führt, sowie eine winterliche Begehung der Route „MIKLI“ im oberen fünften Schwierigkeitsgrad auf über 3000m.
Ein herzliches Danke an meine Gruppe für die tolle Zusammenarbeit und die schöne Zeit!!!

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